Es ist allgemein bekannt, dass der Fendant der meistgetrunkene Weißwein im Wallis ist. Und doch wissen nur wenige wirklich, woher der Fendant stammt. Woher kommt er? Warum dieser Name?
Wenn Sie gerne einen Drink genießen und seine Geschichte kennen lernen möchten, sind Sie hier richtig.
Eine jahrhundertealte Geschichte: von der Entstehung des Fendts bis zu seiner Anerkennung
Der Fendant hat seinen Namen von der Besonderheit einer Chasselas-Art, bei der sich die Haut der reifen Trauben unter dem Druck der Finger spaltet. Aber es ist mehr als ein Wein, es ist die Geschichte einer Rebsorte, die im Wallis eine Heimat gefunden hat.
Die ersten Spuren des Chasselas
Lange Zeit wurde behauptet, dass der Chasselas, aus dem der Fendant hervorgegangen ist, seinen Ursprung in Ägypten oder Kleinasien hat. Jüngste DNA-Forschungen haben jedoch ergeben, dass diese Rebsorte ihren Ursprung in der Schweiz hat, genauer gesagt im Genferseegebiet. Dort wurde sie bereits im 15. Jahrhundert in Archivdokumenten erwähnt. Jahrhundert erwähnt. Der Anbau dieser Rebsorte in der Waadt ist jedoch viel älter.
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass der Chasselas tiefe Wurzeln in der Geschichte des Weinbaus und der Schweizer Weine hat.
Im Wallis finden sich Aufzeichnungen aus dem Jahr 1627, aber erst ab dem 19. Jahrhundert gewann diese Rebsorte im Wallis an Bedeutung.


Die Ursprünge des Fendant, von der Tradition zur Bezeichnung
Bis zum 19. Jahrhundert wurde der Walliser Wein hauptsächlich lokal konsumiert. Die Ankunft der Eisenbahn in Sion im Jahre 1860 und die Entwicklung der Transportmittel führten jedoch zu einem bemerkenswerten kommerziellen Aufschwung. Von diesem Zeitpunkt an wurde das Weinbaugebiet erheblich vergrößert. Die Reblauskrise beschleunigte diese Entwicklung noch weiter, so dass die Walliser Weinberge von 1140 ha im Jahr 1877 auf 3520 ha im Jahr 1919 anwuchsen.
Die Wahl des Chasselas Fendant
Die Walliser Weinbauern entschieden sich schnell für den Chasselas Fendant, da dieser besser an das Klima des Kantons angepasst war. Sie passten ihren Weinbau an die Anforderungen der moderneren Produktionsmethoden an. Ergebnis: Die Versannes wurden aufgegeben und der Rebsortenbestand änderte sich. Die sogenannten feinen Rebsorten, darunter der Fendant, werden bevorzugt, da sie leichter zu vermarkten sind, da sie in der übrigen Schweiz besser bekannt sind. Die autochthonen Rebsorten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Die Ausweitung der Weinberge
Das trockene und sonnige Klima des Wallis eignet sich besonders gut für den Anbau von Weinreben, so dass das Weinbaugebiet weiter expandierte und in den 80er Jahren 5300 ha erreichte. Der Chasselas / Fendant wird stark beansprucht. Im Jahr 1991 bedeckte diese Rebsorte 1875 ha, was mehr als 35% des gesamten Weinbaugebiets entspricht.
Das Wallis hat sich diese Rebsorte so gut angeeignet, dass der Kanton Schritte unternimmt, um die Bezeichnung Fendant als spezifisch für das Wallis anerkennen zu lassen. Im Jahr 1966 gewährte das Bundesgericht die ausschließliche Verwendung der Bezeichnung Fendant für Walliser Chasselas-Weine. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Fendant als der Walliser Wein schlechthin angesehen.
Dieser Erfolg führte jedoch dazu, dass die Qualität auf Kosten der Quantität aus den Augen verloren wurde. Der Fendant wird zu einem gewöhnlichen Konsumwein und die Kunden neigen dazu, sich von ihm abzuwenden, insbesondere in der Deutschschweiz.
Die Einführung von AOC
Um diesem Trend entgegenzuwirken, beschloss der Kanton Wallis, Maßnahmen zu ergreifen, um die Walliser Weine wieder auf den Weg der Qualität zu bringen, und führte 1991 das AOC-System ein.
Damit ist nicht nur die Herkunft, sondern auch die Qualität geschützt. Um die Bezeichnung AOC Valais zu erhalten, müssen der Fendant und alle Walliser Weine neue Qualitätsstandards erfüllen, wie z.B. die Begrenzung des Ertrags und die erforderlichen Mindestgrade. Infolgedessen haben sich die Walliser Winzer mit Freude auf eine Qualitätsproduktion ausgerichtet. Die autochthonen Rebsorten wurden wieder in den Vordergrund gerückt, was zu einer deutlichen Verringerung der Anbauflächen für Chasselas führte.
Dennoch bleibt der Fendant der beliebteste Walliser Weißwein.

Wann und wie sollte man Fendant trinken?
Service und Temperatur
Fendant ist ein Aperitifwein par excellence und sollte kühl (8° bis 12° C) genossen werden.
Wein und Speisen
Aber er ist nicht nur ein geselliger Wein, der Empfänge und alle festlichen Anlässe bereichert. Er passt auch hervorragend zu traditionellen Gerichten:
- Ein Raclette
- Ein Fondue
- Ein Walliser Teller
Für den anspruchsvolleren Gastronomen empfiehlt es sich, ihn mit Fisch aus unseren Seen zu servieren:
- Barschnetze
- Forellen
- Felchen
Einige behaupten sogar, dass es ein idealer Begleiter für Sushi ist.
Der Fendant bringt uns also immer wieder zum Träumen.
Der Fendant in den Celliers de Sion
Bonvin 1858 und Varone Weine bieten verschiedene Fendant-Weine aus ihren Weinbergen an:

Fendant „Sans Culotte“ (ohne Höschen)
Der Aperitifwein par excellence. Er ist frisch, süffig und ein echter Durstlöscher, der den Durst nie übertrifft. Er wird nie langweilig!

Sion Fendant „Soleil du Valais“ (Walliser Sonne)
Er besticht durch seine Mineralität, die das außergewöhnliche Terroir der Weinberge von Sion voll zum Ausdruck bringt.

Fendant „Brûlefer
Ein Wein von einem Weingut, das auf dem Hügel von Clavau oberhalb der Suone liegt. Eine außergewöhnliche Lage und ein außergewöhnliches Terroir.

Fendant de Sion Grand Cru
Perfekte Übereinstimmung von Terroir und Rebsorte. Ein Wein, der aus Trauben hergestellt wird, die den strengsten Qualitätskriterien entsprechen, reift auf ausgewählten Parzellen. Die strenge und aufmerksame Pflege verleiht ihm ein besonderes Lagerungspotential.






